Der beste Saftertrag

Trinkt ihr auch gerne mal frisch gepressten Orangensaft? Und habt ihr euch schon mal gefragt was man denn kaufen soll: Orangen, Mandarinen, Clementinen oder vielleicht sogar Saftorangen?

Ich hab mir diese Fragen mal gestellt, da es ja ein sehr reichhaltiges Angebot an Zitrusfrüchten gibt. Und da ich gerade mal wieder Lust auf Saft hatte (was leider viel zu selten ist und man jedes Mal sagt dieses Mal trinkt man öfter einen) dachte ich mir, ich kauf nicht nur Orangen, sondern presse auch mal was anderes aus wie z.B. Mandarinen.

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Eigentlich hatte ich immer die Saft-Orangen gekauft, aber eines Tages stand ich vor dem Regal und sah, dass gerade die Mandarinen im Angebot waren. Der Preis war dann recht stark gesenkt von 1,29€/kg auf 0,79€/kg. Somit habe ich direkt welche mitgenommen.

Als ich dann daheim war, habe ich das Ganze erst mal ausgepackt und hingelegt. Den Rest kennt ihr bestimmt. Man kauft sich was weil man gerade Lust darauf hat, legt es dann erst mal auf den Tisch und 3-4 Tage später denkt man sich, jetzt muss man es aber essen bevor es schlecht wird.

Vergleich des Ertrages: Saft-Orangen vs. Mandarinen

Als ich dann begann alles auszupressen habe ich erst mal geschaut, dass ich jeweils die gleiche Menge auspresse. Daher habe ich die Früchte so lange abgewogen bis ich das gleiche Gewicht bei den Mandarinen und Orangen hatte. Anschließend habe ich die Früchte halbiert um sie auspressen zu können. Auffällig war schon mal, dass die Orangen ein sehr helles Orange hatten und die Mandarinen ein sehr dunkles Orange.

Nachdem ich alles schön mit der Zitruspresse* meiner Küchenmaschine ausgepresst hatte, waren die Gläser fast gleich voll, sodass kein extremer Unterschied feststellbar war.

In der nachfolgenden Tabelle seht ihr mal die genauen Ergebnisse:

  Rohgewicht Saftgewicht Saftanteil
Saft-Orangen 843g 405g 48%
Mandarinen  837g 339g 41%

Die Abweichung beträgt also gerademal 7 Prozentpunkte.

Ähnlich verhält es sich bei allen genannten Zitrusfrüchten, d.h. „normale“ Orangen, Saftorangen, Mandarinen und Clementinen.

Zitrusfrüchte haben einen durchschnittlichen Wassergehalt von 90%. Wenn da jetzt eine speziell gezüchtete „Saft“-Orange vielleicht auf 95% kommt, macht dies bei einem Liter Zielsaftmenge dann 50ml Unterschied, was nicht so wahnsinnig viel ist. Nachdem man selten gleich einen ganzen Liter presst, ist es noch weniger und das bleibt euch vermutlich eh irgendwo in der Saftpresse oder Schale hängen, sodass man keinen bedeuteten Unterschied merkt. Dies hat man ja an meiner Messung ebenfalls gesehen.

Am meisten Saft bringt ihr aus Zitrusfrüchten, wenn ihr diese so bald wie möglich auspresst. Denn wenn ihr sie 2 Wochen liegen lasst, haben sie schon deutlich an Gewicht verloren. Das könnt ihr gut im folgenden Diagramm sehen. Hier habe ich eine Orange über mehrere Tage hinweg gewogen.

Gewichtsverlust nach einer Woche 5,6%.

Gewichtsverlust nach zwei Wochen 10,5%.

Man sieht deutlich, dass dies mehr Einfluss hat als die Sorte der Zitrusfrucht. Also am besten so früh wie möglich verzehren.

Aber wo liegt denn jetzt der Unterschied der verschiedenen Sorten?

Der Unterschied liegt im Geschmack.

Die gepressten Orangen schmecken wie man Orangensaft kennt. Fruchtiger, leicht säuerlicher Geschmack. Die gepressten Mandarinen schmecken dagegen etwas süßlicher. Was jetzt allerdings besser schmeckt ist natürlich reine Geschmackssache. Ich bevorzuge die Mandarinen, da ich das Süßliche lieber mag und man bei den Orangen vorher nicht weiß wie sauer sie diesmal sind. Es gibt aber natürlich auch Leute welche genau die Säure der Orangen wollen.

Und wo liegt jetzt der Unterschied von normalen Orangen und Saft-Orangen?

Orangen:

Die Orange kennt jeder, sie ist eigentlich eine Kreuzung aus der Mandarine und der Pampelmuse. Sie ist die am häufigsten angebaute Zitrusfrucht der Welt.

Saftorangen:

Dies sind Orangen, wie die anderen auch, nur leicht anders gezüchtet. Man findet sehr viel darüber im Netz. Dabei sagen die einen man sollte auf jeden Fall Saftorangen nehmen, die anderen sind der Meinung es ist egal. Echte Orangen haben eine dickere Schale und Saftorangen haben eine welche man mitessen kann.

Was davon alles stimmt und was nicht, weiß glaub ich niemand so genau. Ich hatte mal Orangen die hatten in der Tat eine doppelt so dicke Schale und dann mal welche mit einer „normalen“ Schale. Die waren allerdings auch nicht anders gekennzeichnet. Meistens hatte ich bisher immer die normale Schale und erst einmal die dicke. Hier fühlt man sich dann irgendwie über den Tisch gezogen, aber angeblich sind das die Essorangen.

Fazit:

Als Fazit kann man sagen, dass man nicht zwingend Saftorangen kaufen muss. Hier kommt nicht mehr raus als bei „normalen“ Orangen, Mandarinen oder Clementinen. Wer es süß will kauft Mandarinen, wer den klassischen Orangensaft will kauft Orangen. Die jeweilige Saftvariante davon würde ich nur kaufen wenn diese auch billiger ist als die normale. Der Unterschied von Clementine und Mandarine ist so marginal, dass es keine Rolle spielt was man hier kauft. Wer nicht weiß was er isst merkt hier in der Regel keinen Unterschied.

3 thoughts on “Der beste Saftertrag

  1. „Es gibt aber natürlich auch Leute welche genau die Säure der Orangen wollen.“

    Und es gibt aber auch Leute die schütten den ganzen Schäbäng einfach zusammen in einen Pott. Denn Mischungen verschiedener Zitrusfruchtsorten schmecken meist viel ausgewogener.
    Als leichte süße noch pro Liter ein paar schwache Messerspitzen Stevia mit hinein – und schon hat man den perfekten Saft.

    Zitrusfrüchte lassen sich auch herrlich einfrieren. Deshalb:
    bekommt man mal per Gelegenheit eine Wagenladung vol Früchte für sagen wir um die 50 Cent das Kilo herum (passiert öfters mal das Supermärkte die nicht so schönen fleckigen, nicht ganz so runden und kleineren Früchte schnell loswerden wollen) dann zugreifen und pressen pressen pressen und ab in Portionsgefäßen (alte Tetrapaks eigenen sich hervorragend dafür) und in die Gefriertruhe damit.

    So haben wir das Jahr über zu fast jeder Zeit ca. 350 Liter Saft zur Verfügung. Aufgetaut schmeckt der Saft fast so gut wie frisch. Und bei ca 70 EURO Strom im Jahr für die Truhe, lohnt sich das allemal. Denn alles zusammengerechnet kommt ein Liter selbst gepresster Saft im Schnitt auf so ca. 1 Euro.

    1. Hallelulja, 350 Liter, da haben sie das Wort pressen mind. 2 x weggelassen. Gute Sache ??
      Habe den auch in Flaschen gefüllt und sofort eingefroren. Jedoch hauptsächlich, damit der Saft einen Tag später nicht „bitter“ schmeckt. Das finde ich einen großen Unterschied zwischen normalen Orangen und Saftorangen. Mal mehr (und dann ist das keine Freude, dass man mit Lust den Saft trinkt) und mal weniger.

      Finde teilweise Orangen als Saft sehr süß und habe geschmacklich und vom Handling hervorragende Erfahrung dieses Jahr mit „Saftmandarinen“ gemacht.
      W. o., kann ich bei Mandarinen nicht zustimmen. Übrig bleibt von 1,5 Kg Saftmandarinen, ganz wenig Fruchtfleisch und Kerne (nicht mal eine halbe Schale voll) und 900 ml Saft, d. h. 60 % von den Früchten und nicht nur 41%. Das finde ich sehr gut.

      Warum ich überhaupt hier bin? Ich frage mich seit Wochen, was der Grund ist, warum dieses Jahr, also 2021 alle Märkte so wahnsinnig viel „Saftmandarinen“ im Angebot haben?
      Hab ich so noch nie gesehen. Es gab wohl eine Schwemme?
      Aber gut ist es und ich biete halt den Saft zum Verkauf in meinem Foodwagen an. ?

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