Der große Pizzablechvergleich

Pizzablech 3

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Nachdem sich bei mir über die Jahre viele verschiedene Pizzableche angesammelt haben und man irgendwie auch immer nur die gleichen benutzt, dachte ich mir es ist mal wieder Zeit alle zu benutzen und zu schauen welches eigentlich das Beste ist. Daher gab es bei mir in letzter Zeit richtig viel Pizza J.

Ich habe insgesamt 9 verschiedene Bleche, Lochbleche, Formen usw. ausprobiert und will hier nun mal alle auflisten. Ich führe sie in der Reihenfolge auf in der ich sie bewertet habe, also das Beste ist das Erste und das Schlechteste ist das Unterste. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass dies natürlich immer Geschmacksache ist und z.B. die ersten drei Plätze sehr eng beieinander sind. Die Formen auf Platz 2 oder 3 sind z.B. etwas Besonderes, man benutzt diese allerdings nur sehr selten. Das bedeutet, dass bei sehr guten Pizza Ergebnissen auch noch die Benutzungshäufigkeit der Form eine Rolle spielt.

Zu beachten ist noch, dass ich alle Pizzen bei 300°C (zumindest habe ich das eingestellt) Ober- und Unterhitze gebacken habe, insofern ich nichts anderes schreibe. Ihr solltet eure Pizzen auch immer so backen. Wenn ihr keine 300°C habt, den Ofen einfach auf das Maximum aufdrehen. Außerdem solltet ihr den Ofen auf keinen Fall auf Umluft schalten, da hier die Hitzeentwicklung nicht so gleichmäßig ist. Zudem schiebt ihr die Pizza am bestens ins untere Drittel des Ofens. Mein Ofen hat z.B. 5 Schienen und ich nehme die zweite von unten. Was auch noch extrem wichtig ist, dass ihr den Ofen vorheizt. Also mindestens 10 Minuten besser noch 15 Minuten vorheizen und dann erst die Pizza hineingeben.

Jetzt ist auch erst mal alles gesagt und wir fangen mit dem Pizzapfannen Ranking an.

Das Ranking:

Platz 1: An erster Stelle befindet sich das ganz normale Backblech. Man bekommt damit Top Ergebnisse, wenn man es richtig handhabt. Ihr bereitet eure Pizza am besten auf einer Backfolie vor bis alles fertig ist und gebt sie dann in den vorgeheizten Ofen. Wichtig ist dabei, dass ihr das Backblech mit vorheizt, sodass ihr die Folie mit der Pizza dann einfach auf das heiße Blech ziehen könnt. Wenn der Ofen richtig vorgeheizt war, ist die Pizza nach 7-8 Minuten fertig. Wenn euer Ofen nicht ganz so heiß geht, vielleicht nach 10 Minuten. Durch das heiße Blech bekommt ihr einen schön krossen Boden. Die Stücke halten dann auch gut, euer Pizzastück macht also keinen Durchhänger weil der Teig so weich (lätschig) ist. Das Backblech ist also meiner Meinung nach die beste und schnellste Möglichkeit eine perfekte Pizza zu bekommen.

Tipp: Wenn euch der Teig am Rand nicht aufgeht, seid ihr vielleicht beim Ausrollen mit dem Nudelholz über den kompletten Fladen gerollt. Ihr müsst beim Ausrollen den Rand auslassen da dieser sonst zu arg plattgedrückt wird, wovon er sich beim Backen nicht erholen kann.

Platz 2: Hier befindet sich die Alu-Deep-Dish-Pfanne, welche ich in Chicago gekauft habe. Ich habe eine 14 Zoll Form was 35,5cm entspricht. Es ist also eine der größeren Formen. Die Pizzen werden darin etwas „mächtiger“. Wenn man eine Deep Dish Pizza macht ist diese sowieso schon mächtiger, bei einer normalen Pizza ist es aber eben dann auch der Fall. Man kann sich hier z.B. einen schönen großen Rand machen oder auch eine Pan Pizza, welche man sonst in Deutschland ja nur bei Pizza Hut bekommt. Hierzu einfach etwas Öl in die Pfanne geben, gut verteilen und einen etwas dicker ausgerollten Teig hinein geben. Diesen dann am besten nochmal eine Stunde aufgehen lassen bevor man die Pizza belegt. Man hat dann eine wunderschöne Pan Pizza. Die Backergebnisse der Form haben mich voll überzeugt. Die Pizza wird kross und macht einen sehr guten Eindruck. Die Backzeit ist allerdings etwas länger, da sich die Form ja erst mit aufheizen muss. Wenn die Pizza fertig gebacken ist, hat sie sich leicht zusammengezogen, sodass man sie wunderbar aus der Form heraus bekommt. Der Teig ist knusprig, der Boden ist stabil und schmecken tut sie auch 🙂

Nachdem das Backblech von Platz 1 ja keine richtige Form ist, ist diese Form wohl der eigentliche Gewinner der Formen.

Platz 3: An dieser Stelle kommt mal was ganz außergewöhnliches. Wer Lust hat mal etwas anderes als die klassische Pizza vom Blech zu machen, sollte sie in einer Glasform backen. Die Form wird dabei einfach mit etwas Öl bestrichen, dann den Teig hinein geben (ich mache ihn bei dieser Variante meistens etwas dicker), belegt und gebacken. Wenn sie fertig ist, hat man eine schön durchgebackene Pizza welche einen super Eindruck macht und auch noch super schmeckt. Der Teig ist kross, also die Stücke hängen nicht durch, der Käse ist schön geschmolzen und durch die eingeölte Glasform hat man einen etwas anders gebackenen Teig. Das kann man jetzt schwer beschreiben, also einfach ausprobieren :-). Zudem ist sie Innen dann echt noch schön saftig und nicht durchweicht oder zu arg durchgebacken. Die Pizza hätte auch einen besseren Platz verdient, allerdings macht man sie jetzt nicht so oft, weswegen sie nur auf der Nummer 3 ist. Das Saubermachen ist übrigens super einfach, Glas geht nämlich immer in die Spülmaschine. Daher spart man sich das Spülen mit der Hand.

Platz 4: Hier haben wir ein großes relativ dünnes Alublech mit großen Löchern. Wie vermutlich 80% meiner Pizzableche habe ich es ebenfalls aus Amerika. Es hat ebenfalls 14 Zoll und ist daher relativ groß. Mehr als 14 Zoll, d.h. 35,5cm gehen auch nicht in normale deutsche Öfen. Jedes Mal wenn ich eine Pizza auf dem Blech mache, habe ich irgendwie so ein Urlaubsfeeling, da es mich hier immer an die Pizzen in New York erinnert. Dort wurden die Pizza Pies auch meistens auf solchen Sheets gebacken. Die Löcher dieser Bleche sind dafür da, dass die Feuchtigkeit aus dem Teig entweichen kann und der Boden schön kross wird. Das funktioniert allerdings nicht immer. Der Ofen muss wieder richtig gut vorgeheizt sein und die Temperatur nicht auf 300°C, sondern nur auf ca. 250°C stehen. Dadurch erhöht sich nämlich die Backzeit etwas und der Boden hat mehr Zeit zum durchbacken. Noch besser funktioniert das natürlich in den Öfen der Pizzabuden. Die haben ja unten auf der Backfläche meistens Steine und diese nehmen die Feuchtigkeit besser auf als der Ofen daheim. Trotz der Probleme welche man mit diesem Blech haben kann, bekommt man doch echt coole Ergebnisse wenn man etwas Erfahrung damit hat. Beim ersten Versuch läuft man allerdings in die Gefahr, dass der Teig am Boden noch etwas weich ist. Jedoch war es mit ca. 5$ nicht so teuer und man kann sich sowas schon mal zulegen.

Platz 5: Ins Mittelfeld hat es hier eine ganz besondere Pfanne geschafft. Und zwar eine Deep Dish Keramik Pfanne. Sowas hatte ich noch nie gesehen und ich dachte mir dann ob ich sie wirklich brauch, da sie mit 30$ doch relativ teuer war. Ich dachte mir dann allerdings, sowas siehst du nie wieder und hab sie mitgenommen. Gefunden hab ich dieses Stück übrigens in Thunder Bay in Kanada. Wer also eine will kann da ja mal kurz hinfahren 😉

Die Pizza aus der Pfanne war gut, jedoch benötigt sie andere Backtemperaturen. Da die Pfanne sehr wuchtig ist, sind die 300°C etwas hochgegriffen. Die Form muss sich erst erhitzen und das dauert bei einer größeren Masse natürlich länger. Wenn man sie jedoch bei etwas niedrigeren Temperaturen einsetzt ist es ein Top Teil. Die Keramik kann beim Backen etwas Feuchtigkeit des Teiges aufnehmen, sodass dieser unten nicht weich bleibt sondern schön kross wird. Die Pizza zieht sich zudem beim Backen etwas zusammen sodass man sie wie ja aus der anderen Deep Dish Form auch gut herausbringt. Man sollte sie jedoch nicht großartig einsauen, da das Reinigen hier etwas aufwändiger ist. Zudem habe ich irgendwie immer Angst, dass das Teil mal runterfliegt und zerbricht. Im Großen und Ganzen ist die Pfanne ganz gut, der Reinigungsaufwand und die Gefahr, dass etwas kaputt geht sind allerdings recht hoch.

Platz 6: Der sechste Platz wird von einem Walmartblech belegt. Es hat 3-4$ gekostet und macht einen besseren Eindruck als das Blech von Platz Nummer 9. Ich habe diese beiden damals zusammen gekauft und mir den Unterschied schon beim Anfassen gedacht. Es liefert brauchbare, aber keine Hammer Ergebnisse, also ist es ehr ein durchschnittliches Blech. Der Teig wird relativ kross und die Pizza ist auch in Ordnung, jedoch hatte ich den Eindruck, dass man bei dieser Variante noch nicht das rausholt was man bei einer Pizza aus dem heimischen Ofen herausholen kann. Die Beschichtung des Bleches ist allerdings gut, die Pizza lässt sich sehr gut lösen und auch beim Reinigen gibt es keine Komplikationen. Alles in allem ein Blech welches man kaufen kann aber nicht unbedingt muss.

Platz 7: Auf diesem Platz befindet sich der Standard Rost des Backofens. Man kann hier gute Ergebnisse erzielen, man kann allerdings damit genauso gut ins Klo langen. Sicherer seid ihr auf jeden Fall mit dem Backblech. Wenn ihr euch jedoch trotzdem entscheidet mal eine Pizza auf dem Rost zu backen, müsst ihr den Ofen auf jeden Fall extrem gut vorheizen da sonst der Teig unten nicht richtig kross wird und stattdessen ein labbriger Fladen wird. Dann gibt es noch ein paar andere Fallen in welche man hier tappen kann. Wenn eure Backfolie zu dünn ist und eure Pizza zu schwer, hängt sie zwischen den Stangen im Rost durch und ihr habt einen hubbeligen Teig. Das gleiche habt ihr wenn der Rost mit vorgeheizt wird, die Backfolie recht dünn ist und dann die Pizza drauf kommt. Es bäckt dann der Teig an den heißen Schienen des Rostes schon mal fest und in den Zwischenräumen geht er noch etwas auf und wird hubbelig. Wenn man jedoch alles beachtet und der Ofen ohne Rost schön vorgeheizt ist, kann man schon gute Ergebnisse erzielen. Mir jedoch ist das Risiko zu hoch. Das Blech ist einfach die schönere Variante. Man kann es gut vorheizen und die Pizza dann auf eine mehr oder weniger gleich heiße Fläche ziehen. Zudem hängt hier nichts durch da es ja komplett unten geschlossen ist.

Platz 8: An dieser Stelle ist das kleine Blech mit den kleinen Löchern zu finden. Es konnte beim Backen der Pizza nicht so ganz überzeugen. Ich glaub ich hab dies mal in einem schon etwas länger zurückliegenden USA-Urlaub gekauft. Wenn ich durch die Supermärkte streife und ein Pizzablech entdecke welches ich noch nicht habe, wird dies selbstverständlich gekauft. Als die Pizza darin gebacken war und ich sie herausnahm, merkte ich schon, dass der Boden nicht so schön kross war wie ich das gerne hätte. Es gibt Pizzableche da verbrennt die Pizza oben schon fast und ist unten immer noch lätschig. Dieses Blech ist eines von dieser Sorte. Ein längeres Backen der Pizza hätte also nichts gebracht. Inwiefern die extrem kleinen Löcher im Blech hierzu beitragen kann ich nicht beurteilen. Ich weiß nur, dass es bei machen Blechen ohne Löcher wie bei dem nächsten das Phänomen auch gibt. Daher denke ich erstmal nicht das die Löcher Schuld sind an dieser Misere sind.

Platz 9: Auf diesem Platz ist das Billigblech aus dem Walmart für 50ct zu finden. Man bekommt hier genau was man sich für den Preis eigentlich auch schon gedacht hat: keine gute Qualität. Beim Anfassen merkt man schon das es sehr dünn ist, man muss also schon fast aufpassen, dass es sich nicht verbiegt. Die Pizza an sich hat mich vom Backergebnis nicht so angesprochen. Der Teig war nicht richtig kross. Also wenn man sich ein Stück genommen hat, ist die Spitze heruntergehangen und beim Essen hatte man so ein Gefühl von einem weichen Teig im Mund. Das hat sich dann angefühlt, als ob er etwas matschig wäre. Zudem war das Saubermachen dieses Bleches relativ schwierig. Ich hatte etwas Käse am Rand welcher sich nicht sehr gut entfernen hat ließ. Man muss hier ordentlich schrubben bis alles weg ist. Von diesem Blech lasst ihr also lieber die Finger.

Ich hoffe mal ihr hattet jetzt Spaß am Lesen und so richtig Hunger bekommen. Wie man Pizzateig macht findet ihr selbstverständlich auf meiner Homepage. Ich hab jedenfalls beim Schreiben schon wieder Hunger auf Pizza bekommen :-). Wer das alles nochmal in Live sehen will, kann sich gerne hier mal noch das Video ansehen. Wer sich vielleicht ein Blech zulegen will, kann sich diese gerne unter dem entsprechenden Link unten nochmal ansehen und mich darüber unterstützen. Denn es warten noch viele Pizzableche auf mich welche gekauft werden wollen.

Fazit:

Als Fazit würde ich jetzt sagen, dass man keine 9 Pizzaformen braucht. Die Plätze 1-3 sind gut wenn man sie hat und den 4. Platz kann man sich noch zulegen wenn man wirklich gerne Pizza isst und mal etwas Neues will. Den ersten Platz, also das normale Backblech, hat sowieso jeder daheim. Am wichtigsten ist, dass das Backblech mit vorgeheizt wird, dann kann fast nichts mehr schiefgehen. Den zweiten Platz muss man sich kaufen, kaum einer wird so etwas standardmäßig daheim haben. Es ist allerdings eine Form welche sich lohnt. Beim dritten und damit letzten Platz welchen man haben sollte, solltet ihr mal eure Küche oder die eurer Eltern durchsehen. Oft ist ihr noch eine Glas-Auflaufform zu finden, sodass man sich nicht extra eine kaufen muss.

Ich wünsch euch jetzt viel Spaß beim Pizzabacken, nicht vergessen den Ofen auf Ober- und Unterhitze volle Pulle aufdrehen und gut vorheizen lassen 🙂

Bleche welche ihr haben solltet:

Platz 1: http://amzn.to/2pqekCu*

Platz 2: http://amzn.to/2qklWLY*

Platz 3: http://amzn.to/2qViF2y*

Platz 4: http://amzn.to/2qkFvUh*

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