Die große Chili Aktion

Bei der großen Chili Aktion ging es darum all meine getrockneten Chilis zu hexeln bzw. zu mahlen. Ich hatte dabei fast einen ganzen 5 Liter Eimer mit getrockneten Chilis daheim rumstehen.

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Chili, Mahlen, Peperoni, Habanero, Jalapeno, Paprika

Aber wie kam ich dazu?

Die Geschichte wiederholt sich so ziemlich jedes Jahr. Es fängt im Frühjahr damit an, dass mein Vater anfängt Pflanzen für sein Treibhaus zu sähen. Hier ist alles dabei: Tomaten, Gurken, Paprika, Karotten, Salat, u.v.m. Da ich gerne scharf esse, kommen natürlich jedes Jahr auch einige Chili Pflanzen in den Garten. Da man natürlich nicht zu wenige will und man immer damit rechnen muss das einige Pflanzen eingehen, reicht es nicht 3 oder 4 zu pflanzen, sondern eher so 8 – 10. Naja ihr kennt das ja wenn man dann schon mal dabei ist will man auch noch eine andere Sorte und das gleiche Spiel geht wieder von vorne los.

Von diesen Pflanzen kommt dann ungefähr die Hälfte ins Treibhaus und die andere Hälfte in den Garten.

Dann heißt es warten bis die Chilis reif sind.

Es dauert dann eine gefühlte Ewigkeit bis man auch was davon hat. Man pflanzt die Chilis (oder auch Peperoni oder Habanero) im Frühjahr und muss den ganzen Sommer lang zusehen wie alles reif wird, nur die Chilis lassen sich schön Zeit. Denn vorher gibt’s erst mal Salat, Tomaten, Gurken usw. bis dann endlich gegen August / September die Chilis reif sind. Ihr könnt euch jetzt bestimmt schon vorstellen wo das Problem liegt. Die Dinger werden fast alle auf einmal reif. Man sieht schön die Früchte an der Pflanze wachsen denkt sich wow 20 Stück ist nicht schlecht. Dann wird endlich die erste rot, welche natürlich auch sofort abgeschnitten und gegessen wird. Anschließend vergisst man ein paar Tage das Chili essen und dann geht es los. Jetzt hat jede von den 10 Pflanzen 3-4 reife Früchte was man natürlich unmöglich alles essen kann.

Man steigert also seinen Chili-Konsum an das Maximum der Schmerzgrenze nur um dann festzustellen, dass man der Sache nicht Herr wird und man etwas anderes damit machen muss.

Die Chilis werden also getrocknet.

Somit habe ich mich entschieden den Rest zu trocken. Dazu schneidet man die reifen Früchte einfach von der Pflanze ab, sodass noch ca. 2-3cm Stiel dran bleiben. Anschließend nimmt man einen dünnen Faden und eine Nadel, fädelt natürlich den Faden in die Nadel und spießt dann die Chilis durch die Mitte des Stiels auf. Sind alle an einem Faden, können diese aufhängt werden. Bei mir sind dies meistens um die 30 Stück.

Aufhängen macht man entweder horizontal, was den Vorteil hat, dass das Ganze schön aussieht, da alle Chilis nach unten hängen. Außerdem berühren sie sich so nicht und das verringert die Gefahr von faulenden Stellen. Zusätzlich hängen sie weit oben und stören nicht. Der Nachteil ist hier ganz klar der, dass man selten Gelegenheit hat diese horizontal aufzuhängen da einfach die 2 Punkte fehlen um einige solcher Stränge festzubinden.

Mein Favorit ist das Vertikale aufhängen. Man bindet den Strang einfach an einem Punkt fest und lässt ihn herunter hängen. Der Vorteil ist das dies fast überall geht, zum Beispiel an einer Türklinke. Der Nachteil ist, dass sich eventuell mache Chilis gegenseitig berühren und sie an solchen Stellen schlecht bzw. gammelig werden können. Hierzu muss man für ausreichend Luftzufuhr sorgen, diese Stellen regelmäßig kontrollieren und etwas versetzen. Nach ca. 2 Monaten sollte die Gefahr dann jedoch gebannt sein.

Wie lange trocknen die Chilis denn jetzt?

Die Chilis lasse ich dann ca. 6-9 Monate trocknen. In einem normalen Raum reicht das durchaus aus. Bitte dabei das Lüften nicht vergessen, da hier insbesondere am Anfang Feuchtigkeit abgegeben wird. Wenn die Früchte in einem extrem warmen Raum hängen oder sogar neben dem Kamin, kann das ganze deutlich schneller gehen und schon nach 3 Monaten beendet sein. Ich lasse sie jedoch lieber etwas länger hängen um sicherzugehen das die Feuchtigkeit draußen ist und ich dadurch später keine Probleme bekomme.

Jetzt werden sie gemahlen.

Wenn sie ausgetrocknet sind hängt man sie ab und schneidet hinten den Stumpf ab, somit ist dann der Faden auch gleich mit weg. Anschließend kann man sie nochmal halbieren oder dritteln, sodass sie die Maschine leichter verarbeiten kann.

Ich verarbeite sie in der Kenwood Cooking Chef* mit dem entsprechenden Zubehör. Dazu benutze ich zusätzlich noch den Multizerkleinerer, welcher bei der Maschine dabei war und die Gewürzmühle. Notfalls reicht aber auch nur die Gewürzmühle*, dann dauert es nur etwas länger.

Ich gebe jetzt erst mal die halbierten Chilis in den Multizerkleinerer und lasse diese mit dem Hexelmesser hexeln. Das hat den Sinn, dass sie schon mal etwas vorzerkleinert werden und nicht mehr so viel Volumen einnehmen. Im Endeffekt ist dann einfach die Gewürzmühle nicht immer gleich voll und ich muss hier weniger mahlen. Wenn alles vorgehexelt ist und das Ergebnis fein genug ist, ist man bereits jetzt schon fertig.

Da es für mich aber doch noch recht grob ist und ich es feiner haben wollte, ging das Ganze jetzt ab in die Gewürzmühle. Diese sollte man nur maximal halb voll machen, da es sonst zu viel für sie ist und die Chilis nicht fein genug gemahlen werden.

Ich hab also alles in die Gewürzmühle und ca. 30 Sekunden mahlen lassen. Man kann sie aber auch länger mahlen lassen. Die 30 Sekunden sollten aber nicht unterschreiten werden, da sonst eventuell nicht alles erwischt wird. 30 Sekunden sind übrigens ganz schön lang wenn man davorsteht und wartet.

Wenn alles gemahlen ist, kommt das Pulver auf einen Teller und wird etwas ausgebreitet. Durch das Mahlen entsteht eine ganz schöne Wärme und wo es warm ist lagert sich Feuchtigkeit ein. Um zu verhindern das das Ganze gammelt, lasse ich es 1-2 Tage auf einem Teller liegen und noch etwas austrocken. Dann geht’s ab in einen Streuer oder eine Tupperschüssel zum Aufbewahren.

Bei meiner Aktion kamen ungefähr 400g Pulver raus was eine Weile reichen sollte.

Brauche ich eine Schutzausrüstung?

Beim Umgang mit Chilis kommt immer mal wieder die Frage auf ob man Handschuhe, eine Schutzbrille oder gar eine Atemmaske braucht. Das zu beantworten ist natürlich nicht so einfach und es muss auch jeder selbst entscheiden. Im Video welches ihr weiter unten findet hatte ich nichts davon. Ich benutze auch bei extrem scharfen Chilis keine Handschuhe. Ich muss allerdings zugeben, dass ich das auch schon das ein oder andere Mal bereut habe. Gerade bei frischen Chilis finde ich lässt sich die Schärfe danach nur extrem schwer abwaschen. Mit Handschuhen macht man also auf jeden Fall nichts verkehrt.

Das mit der Brille und Atemmaske ist so eine Sache und man liest es auch im Vergleich zu den Handschuhen eher selten. Eine Brille würde ich jetzt nicht aufsetzen aber das steht natürlich jedem frei. Die Atemmaske macht vielleicht bei extrem scharfen Varianten Sinn, denn gerade am Ende wo das Pulver dann sehr fein wurde, hat man es schon leicht gemerkt. Vielleicht reicht aber auch ein offenes Fenster mit einem leichten Luftzug welcher den Staub wegbläst. Außerdem sollte man nicht unbedingt einatmen wenn man den Behälter mit den Chilis nach dem mahlen öffnet.

Fazit:

Das war jetzt meine jährliche Chili Geschichte. Es ist eine tolle Sache wenn man nicht alle Chilis selbst essen kann. Man macht dann einfach Pulver was man nach Belieben verbrauchen oder auch einen Teil verschenken kann. Das mahlen der Chilis hat in der Gewürzmühle* der Kenwood Cooking Chef super funktioniert. Sie ist meiner Meinung nach sowieso eines der sinnvollsten Zubehöre zur Maschine. Schutzhandschuhe muss man nicht anziehen, aber man kann es natürlich. Wenn man extrem Schafe Chilis hat, ist es auf jeden Fall zu empfehlen.

Wer sich noch ein Video über das hexeln / Mahlen der Chilis ansehen will kann das gerne hier tun.

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